Ting Ling

auch Ding Ling; eigtl. Jiang Bing-zhi; chines. Schriftstellerin und Feministin; wurde 1949 und 1979 Vizepräsidentin der chines. Schriftsteller-Vereinigung; Werke u. a.: "Das Tagebuch der Sophia", "Die Sonne scheint über dem Sangkan-Fluss"

* 12. Oktober 1904 Liling

† 4. März 1986 Peking

Wirken

Ding Ling (eigtl. Jiang Bing-zhi; Ding Ling oder Ting Ling war ein Pseudonym) entstammte einer begüterten Grundbesitzerfamilie, hatte aber als Mädchen schwer um Erziehung und Bildung zu kämpfen. Als Vierzehnjährige erzwang sie, zusammen mit vier anderen Mädchen, den Zugang zu einer gehobenen, nur für Jungen bestimmten Schule in der Provinzhauptstadt Tschangscha. Während ihres nachfolgenden Studiums in Schanghai und Peking schloß sie sich linksgerichteten literarischen Kreisen an und begann selbst zu schreiben. Als Mitarbeiterin der in Schanghai erscheinenden "Monatsschrift für Romane" schrieb sie bevorzugt Kurzgeschichten über junge Chinesinnen, die gegen die alte patriarchalische Gesellschaft rebellierten. Als überzeugte Feministin und Progagandistin der "freien Partnerwahl" lebte sie mit dem Schriftsteller Hu Yeh-pin ohne formelle Eheschließung zusammen - damals ein unerhörter Vorgang in China.

Als Schriftstellerin wurde D. vor allem durch ihre Erzählung "Das Tagebuch der Sophia" (27) berühmt. Weiter erwähnt seien Prosaarbeiten wie "Tagebuch eines Selbstmordes", "Wasser" und "Eines Mannes ...